Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Hildesheim sichert mit Verkauf die Zukunft des Göttinger Traditions-Krankenhauses Neu-Mariahilf
Die Hildesheimer Ordensgemeinschaft als Gesellschafterin der Krankenhaus Neu-Mariahilf gGmbH (NMH) hat sich nach intensiven Verhandlungen für einen Verkauf der Gesellschaftsanteile an die Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende gGmbH (EKW) entschieden. In dem Gesellschafterwechsel sehen die Vinzentinerinnen die beste Möglichkeit, die Zukunft des über 104 Planbetten verfügenden Hauses sowie der rund 220 Arbeitsplätze zu sichern. Das Evangelische Krankenhaus Göttingen-Weende hat sämtliche Gesellschaftsanteile übernommen und möchte den Standort strategisch weiterentwickeln. Die Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Neu-Mariahilf bleiben von dem Verkauf vorerst unberührt.
"Die wirtschaftlichen Bedingungen für Krankenhäuser werden immer schwieriger. In Niedersachsen sind nach Angaben der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) rund zwei Drittel der Krankenhäuser von akuten Finanzproblemen bedroht", sagt Schwester M. Teresa Slaby, Generaloberin der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Hildesheim. "Es besteht ein grundlegender Fehler im Finanzierungssystem. Durch zu gering bemessene Leistungsvergütungen einerseits und die zunehmend unzureichende Bereitstellung von Investitionsmitteln andererseits war der zukunftssichere Betrieb eines kleinen Hauses wie dem Neu-Mariahilf zunehmend gefährdet."
Mit dem Verkauf endet nun die fast 150-jährige Geschichte des Wirkens der Vinzentinerinnen in Göttingen. Darüber ist Generaloberin Schwester M. Teresa Slaby traurig. Dennoch zeigt sie sich zuversichtlich, die Zukunft des Krankenhausstandortes von Neu-Mariahilf mit dieser Entscheidung gesichert zu haben. "Ich möchte unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute und engagierte Zusammenarbeit für die Menschen in und um Göttingen herzlich danken. Ich habe die gute Hoffnung, dass wir mit dem Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende einen starken Träger gefunden haben, der das Krankenhaus Neu-Mariahilf nach christlichen Werten und Grundsätzen in eine sichere Zukunft führen wird", erklärt die Generaloberin.
"Wir danken der Kongregation für das Vertrauen, dass das Evangelische Krankenhaus Göttingen-Weende das Krankenhaus Neu-Mariahilf in christlichem Geiste weiterführen und -entwickeln wird und werden das Vertrauen rechtfertigen", sagt Superintendent Heinz Behrends, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Evangelischen Krankenhauses Göttingen-Weende. "Die verantwortlichen Gremien und Mitarbeitenden in Weende freuen sich über die große Herausforderung und werden sie beherzt und kompetent anpacken."
Das Evangelische Krankenhaus Göttingen-Weende möchte das Krankenhaus Neu-Mariahilf weiter als regionales christliches Krankenhaus führen und lenken, seine Leistungsschwerpunkte erhalten und ausbauen sowie in die Gebäudestruktur investieren. In der regionalen Verbundenheit der Weender Trägerstruktur liegt ein wesentlicher Vorteil für die Entwicklung des Krankenhauses Neu-Mariahilf für die Gesundheit der Menschen der Region.