Frau Dr. Claudia Choi-Jacobshagen ist neue Chefärztin der Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Operatives Brustzentrum, am Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende. Sie ist Spezialistin für mikrochirurgische Rekonstruktionen. Weitere Schwerpunkte sind die Brustchirurgie und die Ästhetische Chirurgie.
Die neue Chefärztin übernimmt die Nachfolge von Dr. Burkhard Miericke, der nach fast 38 Jahren Zugehörigkeit zum Weender Krankenhaus zum 31.12.2013 in den Ruhestand ging.
Frau Dr. Choi-Jacobshagen ist im Bergischen Land bei Köln geboren und aufgewachsen, sie ist verheiratet und Mutter eines zweijährigen Sohnes. Ausgebildet wurde die Chirurgin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Die 40-jährige Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie hat die Zusatzbezeichnungen für Handchirurgie und Rettungsmedizin. Zuletzt war sie sechs Jahre lang Leitende Oberärztin und stellvertretende Klinikdirektorin am Klinikum Bremen-Mitte.
Die neue Chefärztin deckt das gesamte Spektrum der Plastischen Chirurgie mit hoher Expertise ab. Die Plastische Chirurgie stützt sich auf vier Teilbereiche: Die Rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, Ästhetische Chirurgie und Verbrennungschirurgie.
Frau Dr. Claudia Choi-Jacobshagen möchte in Göttingen moderne plastisch-chirurgische Techniken etablieren, um den Patienten schonendere Operationen und mehr Sicherheit zu bieten. "Wir arbeiten mit minimalinvasiven und Narben sparenden Techniken, um die Folgeerscheinungen möglichst gering zu halten und die Erholungszeiten nach operativen Eingriffen zu verkürzen", erklärt die Chefärztin. "Für die individuelle Therapie ist eine große Vielfalt plastisch-chirurgischer Techniken erforderlich. Besonders die mikrochirurgischen Techniken zur Transplantation großer durchbluteter Gewebeanteile und Gewebekombinationen unter Einschluss von Muskeln, Sehnen, Nerven und Knochen haben die Möglichkeiten zur Wiederherstellung wesentlich erweitert."
Im Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende werden neben der Rekonstruktiven Plastischen Chirurgie (z. B. Brustwiederherstellung nach Krebs) auch alle operativen Eingriffe zur Behandlung von Haut- und Weichteiltumoren durchgeführt. Ein Schwerpunkt der Abteilung ist die Behandlung von Brustkrebs und seinen Folgen.
Die operative Therapie und Wiederherstellung der Brust ist elementarer Teil des Behandlungskonzeptes und wird zukünftig mit allen modernen Techniken in Weende vorgenommen. Durch neue Verfahren, optimale Operationsplanung und Mikrochirurgie ist diese heute viel schonender durchzuführen als noch vor wenigen Jahren und bietet viele Vorteile. Neben dem Brustwiederaufbau mit Implantaten kann die Rekonstruktion auch mit Eigengewebe durchgeführt werden. So erfolgt bei der Brustrekonstruktion mittels "DIEP-Flap" eine mikrochirurgische Rekonstruktion aus Haut und Fettgewebe vom Bauch. Die Brust kann flexibel geformt werden. So können auch große Brüste mit ästhetisch exzellenten Ergebnissen wiederhergestellt werden. Im Gegensatz zu bisherigen Methoden kann der Aufbau ohne Muskelgewebe erfolgen. Vorteil: Die Bauchwand bleibt stabil. Während der Operation wird gleichzeitig die Bauchdecke gestrafft. Die Operationsnarben verlaufen quer in der Bikinizone und in der Unterbrustfalte. Neben dem DIEP-Flap werden auch alle anderen modernen Verfahren der Brustwiederherstellung angeboten.
Durch neue Techniken können auch schwierige Defekte und funktionelle Ausfälle nach radikalen Tumorentfernungen, nach Unfällen oder schwierigen Wundheilungsstörungen rekonstruiert werden. Dies bietet in der Tumorchirurgie eine größere Sicherheit und verbesserte Chancen zur Heilung der Erkrankung. Die Therapie schwieriger und chronischer Wunden mit der Wiederherstellung von Form, Funktion und Ästhetik ist ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung. Zum Behandlungsspektrum gehört außerdem die Behandlung von Narben sowie die Korrektur von angeborenen Fehlbildungen, wie z. B. zusammengewachsene oder doppelt angelegte Zehen oder Finger, Blutschwämme und abstehende Ohren. Weitere Bereiche der Plastischen Chirurgie sind die Verbrennungschirurgie, die Handchirurgie und die periphere Nervenchirurgie. Sogar abgetrennte Finger und Gliedmaßen können in Weende replantiert werden. Und durch die Verpflanzung von Muskeln, Nerven oder Gliedmaßen können gelähmte oder verstümmelte Extremitäten wieder verfügbar gemacht werden.
Angelehnt an die Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von "Gesundheit" vertritt Dr. Claudia Choi-Jacobshagen die Auffassung, dass zu einem Leben in Gesundheit auch psychisches Wohlbefinden und ein positives Verhältnis zum eigenen Körper gehören. Die Ästhetische Chirurgie ist daher ein weiteres Angebot der Fachabteilung im Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende. Hierzu gehören Straffungsoperationen im Kopf-Halsbereich (Tränensack- oder Schlupflidbehandlung, Facelift) sowie Straffungen der Brust und an Armen, Bauch, Gesäß und Oberschenkeln. Auch die Entfernung störender Fettpolster durch Fettabsaugung (Liposuktion) sowie die Aufpolsterung von Weichteilen durch Eigenfettgewebe (Lipofilling) werden durchgeführt. Hier wird zukünftig eine wasserstrahlassistierte Technik (WAL) angewandt, die besonders schonend ist. Darüber hinaus werden in der Klinik Brustvergrößerungen und -verkleinerungen sowie Formstörungen aller Art mit modernen, Narben sparenden Techniken behandelt.
Durch die Einführung mikrochirurgischer Techniken möchte die neue Chefärztin die Brustchirurgie und das Gesamtspektrum der Abteilung weiter ausbauen und so zur positiven Weiterentwicklung des Weender Krankenhauses beitragen. "Ich möchte meinen Patienten eine hochkompetente und liebevolle Betreuung anbieten", sagt Choi-Jacobshagen. "Es ist schön, in einem neuen Umfeld zu arbeiten, in dem der Patient wirklich im Mittelpunkt steht."